Das Pastorat

Das Pastorat wurde zwischen 1880 und 1885 im städtischen Villenstil gebaut. Zum Pastorat gehörte ein Bauernhof der dem Bau der Bahn und des neuen Hauptdeiches zum Opfer fiel. Seit einigen Jahren muss sich die Kirchengemeinde Moorburg eine Pastorenstelle mit der Kirchengemeinde in Finkenwerder teilen. Aus diesem Grund wohnt im Pastorat kein Pastor mehr. Das Haus dient der Kirchengemeinde aber noch als Gemeindehaus.



Die Mühle

Nach diversen Vorgängermühlen am Wulfsgraben wurde 1884 im Außen-deichsland auf Höhe der Kirche von Müller Bauer eine Windmühle aufgestellt die vorher in Hamburg auf der Sternschanze gestanden hatte. Die Lage hatte den Vorteil, dass sie auch von Flussschiffen und Schuten erreichbar war.

Brand der "Sternschanzenmühle" 1913

Der Neubau der Mühle erfolgte nicht als Windmühle, sondern entsprechend der Zeit als Dampfmühle, später dann mit Dieselantrieb. Bereits 1933 brannte auch diese Mühle ab.

Der letzte Neubau der Mühle wurde 1944 durch Bomben beschädigt, aber nach dem Krieg wieder aufgebaut. In den achtziger Jahren wurde die Mühle abgerissen um Platz für die Hafenerweiterung zu schaffen.



Gamlien

Das Haus des Fuhrunternehmers Gamlien entstand in den dreißiger Jahren, als vorläufig letzter Neubau mit Strohdach. Erst 2003 wurde in Moorburg wieder ein Haus mit Strohdach gebaut. Von den hinter diesem Haus gelegenen Werften von Ritscher und Riege habe ich leider nur ein Foto eines Gemäldes des Moorburger Kunstmalers Wilkens.



Ladengeschäft Riege

Wäsche, Bekleidung und Spielwaren. Das Gebäude wurde im zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstört.

Nach dem ersten Weltkrieg stellte man an der Kirchenstegel auf dem Platz einer abgerissenen Kate ein Ehrenmal vom Hamburger Künstler Kuöl für die gefallenen Moorburger auf (1926). Auf dem dreiteiligen Denkmal sind links und rechts die Namen der Gefallenen in den Stein gemeißelt, der Mittelteil zeigt einen Soldaten mit einer Handgranate. Als man das Denkmal von der Kirchenstegel auf den Friedhof versetzte entfernte man den Mittelteil und ließ ihn einfach am Deich liegen. Auch eine Art von Auseinandersetzung mit der Geschichte.



Tischler Heins (Döpcke)

Bis 1968 war die Westbank in diesem Gebäude, danach zog sie auf den Kirchdeich um.



Boje (Textilhaus Hoppe)


Von April 1948 bis 1977 Ladengeschäft für Bekleidung und Strickwaren, wird jetzt als Wohnhaus benutzt.

In dieser kleinen Kate im Schweizer Stil war die Kleinkinderschule (Vorschule) für das obere Moorburg untergebracht. Heute dient sie als Wohnhaus.



Kaufhaus Wiegel

Das Kaufhaus Wiegel hatte ein Sortiment von Lebensmitteln bis zu Werkzeugen, hier fand die Landbevölkerung fast alles was man zum täglichen Leben brauchte. Auch die Poststelle war hier viele Jahre untergebracht. Der Neubau entstand 1912, das Haus wird seit der Schließung des Ladens als Wohnhaus genutzt.



Der Nehusweg (ehemals Schwabestraße)

Der Kornspeicher von Müller Bauer und die alte Wache aus der Franzosenzeit

Der Burgweg (1895 angelegt)

Das Haus des Malers Tiemann (gebaut 1898) ist in einem für Moorburg ungewöhnlichen Baustil gebaut, mit sehr dünnen Fachwerkbalken und einer Form die an Kleinbahnhöfe aus dieser Zeit erinnert. Das Gebäude stand vor 1898 im Hamburger Hafen und wurde als Zollwache genutzt.

Der Kirchdeich (1911/12 ausgebaut)

Schmalfeld

Im linken Haus war zwischen 1968 und 1993 die Westbank, seit 1993 ist hier die Volksbank. Im rechten Gebäude war bis 1983 der Friseursalon Evering.


Wente



Pinkenburg

Im Jahr 1919 wurde Fritz Pinkenburg als erster Gemeindevorsteher im allgemeinen und gleichen Wahlrecht gewählt. Er löste damit den "Arbeiter- und Volksrat" ab der seit Kriegsende 1918 die Gemeinde leitete. Seine bis 1933 dauernde Amtszeit war geprägt durch wirtschaftliche Probleme und sehr große Wohnungsnot, aber auch durch politische Unruhen (bis 1923 war sogar eine Bürgerwehr aktiv). Um die Wohnungsnot zu bekämpfen entstanden in seiner Amtszeit die Wohnhäuser der Gemeinde. Da die Hansestadt Hamburg bereits eine Erweiterung des Hafens geplant hatte, musste er gegen große Widerstände im Senat kämpfen um den nötigen Baugrund für die Gemeinde zu erwerben. Heute betreibt die Familie eine Obst- und Gemüsegroßhandlung. Ebenfalls seit Generationen geben die Pinkenburgs in Moorburg den Takt an - als Tambourmajor im Moorburger Spielmannszug.

1954

Hinter den Häusern am Kirchdeich



Wiegel

Die Zimmerei Wiegel war ein Beispiel für die hohe Qualität des Zimmermannshandwerkes in Moorburg. Da traditionell das Fachwerkhaus die typische Moorburger Bauweise war, hatte das Zimmermannshandwerk in Moorburg eine hohe Qualität erreicht. Außerdem wurden Zimmerleute auf den Werften von Riege und Ritscher beschäftigt. Für Maurerarbeiten dagegen wurden die Arbeiten häufig an auswärtige Handwerker (Altenwerder, Harburg) vergeben.



Die neue Moorburg

In den achtziger Jahren kämpften viele Moorburger für den Erhalt ihres Ortes in verschiedenen Bürgerinitia-tiven. Ein Symbol des Wider-standes ist das Haus am Kirchdeich, welches durch komplizierte Eigentumsver-hältnisse die Zerstörung des Ortes verhindern sollte (660 im Grundbuch eingetragene Eigentümer).





Mietshäuser der Gemeinde

Die Wohnhäuser der Gemeinde entstanden in den zwanziger Jahren um die Wohnungsnot zu mildern. Außerdem verfügte die Gemeinde noch über ein Armenhaus in der Nähe des Moorkaten.





August Ernst

Die Spedition Ernst, gegründet im östlichen Moorburg (1871), siedelte sich nach der Räumung dieses Ortsteils 1963 am Kirchdeich an. Sie ist abgesehen von der Holborn Raffinerie Moorburgs größter Arbeitgeber.



Der Moorkaten

Der Moorkaten ist wahrscheinlich Moorburgs älteste Ansiedlung. Die Gebäude wurden bei der Sturmflut 1962 zerstört und in anderer Form wieder aufgebaut. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Moorkaten Schützenhof und neben dem Lokal entstand ein Schießstand.



Das Schützenfest

Seit 1953 findet das Schützenfest beim Moorkaten statt. 1955 wurde der Bau des Schiessstandes fertig gestellt. Der Festumzug und das Schützenfest sind ein Großereignis für Moorburg.



Die Landscheide



Die Brunnen

Die Hamburger Wasserwerke haben am Hinterdeich 2 Brunnen auf Moorburger Gebiet gebaut. Der Brunnen Moorburg I musste seinen Betrieb einstellen, weil er anfing Öl zu fördern. Dieses ist bei Bombenangriffen auf die Raffinerie im zweiten Weltkrieg in das Grundwasser geraten. Außerdem gibt es natürlich Befürchtungen die Schwermetalle im Spülschlick des Spülfeldes Moorburg-Mitte würden ins Grundwasser gelangen.
Das Weideland oberhalb des Spülfeldes liegt brach und in der Nähe der Autobahn wurde am Hinterdeich ein künstlicher See angelegt.



Die Kirche

Die zweite Moorburger Kirche wurde 1596/97 am heutigen Standort gebaut. Die erste Moorburger Kirche (1309) lag am Kirchdeich, man kann den Standort noch gut feststellen besonders an der kreisrunden Grundstücksform.
Die neue Kirche war ein Fachwerkbau mit einem hölzernen Turm. Nach diversen Umbauten und Renovierungen in den Jahren 1684, 1687/88 vollzog man 1878/79 einen grundlegenden Umbau. Der Turm wurde massiv gemauert (gelbe Klinker-steine) und auch das Fachwerk musste massiven Mauern weichen. Bereits 20 Jahre später empfand man diesen Umbau als Stilbruch zum Charakter des Dorfes. 1906/1907 wurde der Umbau zur heute vorhandenen Form durchgeführt. Von Innen hat sich die Kirche Ihren barocken Charakter von 1684 bewahrt bzw. wurde wiederhergestellt (Man hatte die barocken Farben und Verzierungen 1787 weiß anstreichen lassen). Bei Umbauten 1931 und 1961 wurde der Innenraum wieder in den alten Zustand zurückversetzt. 1928 bekam der Turm ein Kupferdach.



Gasthaus zum Wasserturm

Das Gasthaus zum Wasserturm brannte 1927 zusammen mit zwei Nachbarhäusern ab. Nach dem Brand nutzte man die Gelegenheit die an dieser Stelle einspurige Straße zu verbreitern. Die in der Gemeinde herrschende Wohnungsnot wurde durch den Brand, der insgesamt drei Katen die bei dem Brand verloren gingen, allerdings noch gesteigert.

Die neu erbaute Gastwirtschaft "Zum Wasserturm" ist eines von zwei heute noch vorhandenen Lokalen. Früher wohnte hier in der oberen Etage die erste Frau im Leben vieler Moorburger, die Hebamme Winkler. In der mittleren Etage hatte der Zahnarzt Böttcher viele Jahre seine Praxis.



Ibbers

Die Schmiede von Ibbers lag direkt neben dem Wasserturm. Nachdem der Wasserturm abgerissen wurde entstand neben der Schmiede eine Aral-Tankstelle. Nach Schließung der Tankstelle ließ sich hier ein Gebrauchtwagenhandel nieder. Heute steht das Grundstück leer.



Der Wasserturm

Der 40 Meter hohe Wasserturm wurde 1904 erbaut, die Moorburger Bürger brauchten fortan nicht mehr Wasser aus den Gräben zu schöpfen, sondern es gab jetzt eine zentrale Wasserversorgung die die Hygiene erhöhte und somit die Seuchengefahr erheblich verminderte. 1952 wurde Moorburg an das allgemeine Hamburger Wassernetz angeschlossen und der Wasserturm wurde überflüssig. 1953 wurde er abgebrochen.

rechts im Bild die Ochsenweide





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